Tell 16

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Wo endet deine Heimat? – Werkstattgespräch und Kurzlesung am 18. September

5. September 2016 von tell Kommentar verfassen

«Wo endet deine Heimat? – Tellspiele Altdorf 2016»
Werkstattgespräch und Kurzlesung

In der Inszenierung des jungen deutschen Regisseurs Philipp Becker und seinem internationalen Team wird der sagenumwobenen Erzählung zwar Rechnung getragen, doch der tradierte Tell-Stoff wird unterlaufen, auf fantasievolle Weise als bildgewaltiges Theaterspektakel neu erzählt und mit aktuellen Fragen der Gegenwart konfrontiert: Nicht Wilhelm Tell ist der Held der diesjährigen Aufführung, sondern die Gemeinschaft. Die Gemeinschaft ins Zentrum der Arbeit zu stellen, ist 2016 angesichts der weltpolitischen Situation aktueller denn je. Eine Herausforderung, die dazu einlädt, sich Schillers Themen aus heutiger Perspektive zu nähern. Wie lässt sich Heimat immer wieder neu denken? Welche Möglichkeitsräume, welche Freiheiten eröffnen sich? Wer ist heutzutage ein Held?

Im Werkstattgespräch diskutieren der Regisseur Philipp Becker und die Dramaturgin Gerhild Steinbuch über die Beweg- und Hintergründe, wie es zu diesem «Tellspiel der vielen Helden» kam.

Daniel Mezger, (Theater-)Autor und Verfasser eines Tellblogs16, wird seine Perspektive des Tell in einer Kurzlesung einbringen. Das Gespräch leitet Michael Blatter, er ist Historiker und mit Valentin Groebner zusammen Verfasser des Buches «Wilhelm Tell, Import – Export. Ein Held unterwegs» (Hier und Jetzt 2016).

In Zusammenarbeit mit der Tellspiel- und Theatergesellschaft Altdorf.

Die Reihe «Dramatisches aus der Zentralschweiz» ist Teil des Projekts «Überkantonale kulturelle Kompetenzzentren»  und wird im Rahmen der Initiative «Kulturelle Vielfalt in den Regionen» der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia realisiert.

Eintritt CHF 18 / ermässigt CHF 15
Freier Eintritt mit Ticket für Tellspiele
www.tell16.ch

DETAILS

DATUM: 18. SEPTEMBER 2016
ZEIT: 15:00 UHR
WO: THEATER(URI), TELLSPIELHAUS

Zum Abschluss

24. August 2016 von tell Kommentar verfassen

Und damit verabschiedet sich der Blog. Es war sehr schön, es hat uns sehr gefreut. Nachlesen lassen sich die Beiträge noch bis Ende Oktober. Der Tell residiert derweilen im theater uri. Pressestimmen finden sich unter:

http://www.tellspiele-altdorf.ch/main/medien-downloads/medienstimmen/

Als Abschiedsgruß überbringen wir mit der glücklichen Startnummer 13 noch einen letzten Autorenbeitrag.

Mit schillernden Grüßen: Tell 16.

 

Was, wenn ein Volk, das fromm die Herden weidet, 


Sich selbst genug, nicht fremden Guts begehrt,

Den Zwang abwirft, den es unwürdig leidet, 


Doch selbst im Zorn die Menschlichkeit noch ehrt, 


Zum Glücke selbst, im Siege sich bescheidet:

Ist das unsterblich und des Liedes wert?

 

 

Zu Gast im Blog: Werner Rohner

24. August 2016 von tell Kommentar verfassen

Bis zur Premiere von Tell 16 am 20. August beschäftigten sich insgesamt 11 namhafte Autor_innen aus ihrer eigenen, kritischen Perspektive mit den nach wie vor relevanten Fragen nach Freiheit, Heimat  –  und danach, was einen Helden auszeichnet. Nun, nach der Premiere schließt auch der Blog. Als letzten Beitrag freuen wir uns sehr über einen Text des Schweizer Autors Werner Rohner zum Heldentum.

 

Helden schlafen schlecht

Einer meiner wenigen wiederkehrenden Wachträume war, dass ein paar Bösewichte mit straffen Rossschwänzen über ihre Halbglatzen gezurrt, die Doppeltür der Kirche auftraten und mit Maschinengewehren begannen in die Menge zu ballern, und ich, im Gegensatz zu allen anderen, duckte mich nicht weg, sondern stand auf, hechtete in den Mittelgang und mit Flic Flacs wie ich sie an der Olympiade in Los Angeles im Fernsehen gesehen hatte, bewegte ich mich, mehreren Hundert Kugeln ausweichend, auf die Bösewichte zu, die immer nervöser wurden, auf dem Weg zerrte ich noch ein paar verschreckte Knaben unter die Bänke, und als ich genug Leben gerettet hatte, packte ich die Bösewichte und schlug wie Obelix und Bud Spencer ihre Köpfe zusammen, dass Sterne darüber tanzten.

Heilige werden zu Helden, wenn die Moral die Religion ersetzt – dass Väter von ihren Kindern für Helden gehalten werden, hat vor allem mit Unnahbarkeit zu tun.

Sagt ein Held zum anderen: „Was machste, musst zwei Menschen retten, einer hat zweihundert Kilo, der andere ist noch ein Kind? – Rechnest du nicht-gelebte Jahre, gelebte, rechnest du Gewicht oder Geschlecht, Alter, Familie, Schönheit, Geschlecht, hast du Kriterien, was tust du? Welchen zuerst?“
Sagt der andere: „Nicht rechnen, retten!“

Wovon träumen Helden? Gibt es Helden, die nicht handeln? Für den Helden kann das Happy End nur sein, dass er kein Held mehr ist? Was will der Held, wenn er einmal nicht auf andere Rücksicht nehmen muss? Es ist nicht die Tat, die den Helden zum Helden macht, es ist die Geschichte, die darüber erzählt wird. Werden Helden gemacht, damit Töten erlaubt ist? Wann sind Helden zufrieden (gibt es deshalb so viel Sequels?)? Der Joker folgt auf den Batman, nicht umgekehrt.

Und: Superman war auch ein Flüchtling. Das Böse ist eine Erfindung der Guten. Manipulation der Mehrheit durch eine Minderheit ist eine Erfindung der Mehrheit. Helden schweigen gern.

Als Freddie Mercury am Band Aid 1985 zum zweiten Mal die Bühne betritt, sitze ich mit meinen Eltern auf dem Sofa, und mein Vater sagt, „Kann ja nicht jeder ein Held sein“, dann sagt er nichts mehr.

Heldenbrust, Heldenstreich. Heldenstück. Revolverheld, Kriegsheld, Heroin, Frauenheld, Maulheld, Bauchspeicheldrüse, Pantoffelheld, Stacheldraht, Hero Rösti. Heldin.

Helden in der Mehrzahl sind nicht selten Tote. Die Anleitung zum Heldentum ist strafrechtlich nicht relevant. Vergessen ist in der Geschichte so nicht vorgesehen.

Die Erzählung vom Heldentum, vom Herausragen, vom Ende gut alles gut – wenn doch alles immer weitergeht –, das kreiert doch erst die ganze Ungleichheit, nicht, weil alle Helden sind, weil alle es sein wollen und zwangsläufig die meisten scheitern müssen, weil der Held per Definition Außeralltägliches vollbringt, und in dieser Enttäuschung, aber auch in diesem Versuchen- und: Superhelden sind Besserwisser.

Little Hero
When little Sam was little, he once saw a hero cleaning the streets. The hero was wearing a very colorful suit and whistling a sad song. Little Sam remembered like he once was wearing a colorful costume too and tried to fly from the rooftop. And how his father visited him in the hospital and wrote on his plaster: “Nobody gets born a hero.” At home he asked his mother what heroes usually do. “They save peoples’ life, but they never do it in the usual way”, his mother told him. “So nobody has to die if there is a hero around?” “I guess so”, the mother said. “But grandpa is dead, isn´t he? Were all the heroes asleep?” – “He´s gone, yeah.” – “Couldn´t they save him? I mean, the usual way? Couldn’t they save more that way?” Little Sam´s mother touched little Sam´s head and said: “That´s what society is for, when it´s working.” – “Is it working?” little Sam asked and was thinking about his grandpa. “As long as there are heroes around maybe not”, the mother said. “Oh”, said the boy.

Werner Rohner wurde 1975 in Zürich geboren, studierte am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel und arbeitete u.a. als Sportjournalist und Filmkritiker. Er veröffentlichte Texte in Zeitschriften und Anthologien, für die er mehrfach mit Preisen und Stipendien ausgezeichnet wurde, und schrieb zwei Theaterstücke. Das Ende der Schonzeit, erschienen im Lenos Verlag, ist sein erster Roman.

Zur Premiere

20. August 2016 von tell Kommentar verfassen

Liebe Spielerinnen, liebe Spieler,

Liebes Orchester,

Liebes Technik-Team,

Liebe Helferinnen, liebe Helfer,

Lieber Vorstand,

Liebes Regie-Team,

6 Monate haben wir nun mit euch verbracht. 6 Monate, die geprägt waren von Zusammenhalt: Durch die konstante Arbeit miteinander und Rücksichtnahme aufeinander haben wir gemeinsam etwas geschafft, das ohne die Mitarbeit und Unterstützung jedes und jeder einzelnen von euch nicht möglich gewesen wäre: Zusammen ist es uns gelungen, den Tell neu zu erzählen – als Geschichte einer Gemeinschaft unterschiedlichster Menschen, die miteinander über sich hinauswachsen. Unser Dank geht an euch Spielerinnen und Spieler, an die zahlreichen unsichtbaren Helfer_innen hinter der Bühne, an die Unterstützung durch den Vorstand der Tellspielgesellschaft und an die unermüdlichen Kräfte des Regieteams.
Wir sind stolz, diesen Weg mit euch gemeinsam gegangen zu sein. Und jetzt rockt die Bühne!

TOI TOI TOI!!!

Philipp Becker (Künstlerische Leitung) & Gerhild Steinbuch (Dramaturgie)

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Tell 16 in Altdorf

Wilhelm Tell von Friedrich Schiller | 20. August bis 22. Oktober 2016 | Tellspielhaus Altdorf (Theater Uri) | Regie Philipp Becker

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